Eine Treppe, die nirgends hinführt, ausser zu sich selbst. Die Skulptur des Studios Ortreport und der Hector Egger Holzbau AG steht im Rahmen der Design Biennale Zürich (12. 8. bis 5. 9. 2021) noch bis Ende Oktober im Alten Botanischen Garten Zürich und ist eine gebaute Aufforderung für ein Denken und Handeln in Kreisläufen.
Text und Fotos Dorothee Bauland
Die Skulptur von Ortreport – das sind die Szenografen Katrin Murbach und Fabian Jaggi – wurde in der Werkstatt der Hector Egger Holzbau AG in Langenthal (BE) gebaut. Die Infinity-Treppe besteht aus zwei begehbaren Brücken, die sich schwebend aufspannen und kreuzen.
Aus der Vogelperspektive betrachtet, bilden sie das Unendlichkeitszeichen. Beim Begehen der dreidimensionalen Endlosschlaufe aus nachhaltig erwirtschaftetem Fichtenholz ergeben sich in jeder Runde neue Perspektiven auf die Skulptur. Die Gegebenheiten des Standorts und damit auch auf die Bedeutungstiefen von Entstehung, Vergänglichkeit und Unendlichkeit.
Die technischen Möglichkeiten auszuloten, war nicht unkompliziert, wie Michael Schär, Geschäftsleitungsmitglied der Hector Egger Holzbau AG, am Eröffnungstag der Design Biennale Zürich erklärte: «Das Objekt wirkt elegant und schön, doch die Herstellung war alles andere als einfach. Die Treppe widersetzt sich sämtlichen Statiken – deshalb sind die Dimensionen ziemlich massiv.»
«Das Objekt wirkt elegant und schön, doch die Herstellung war alles andere als einfach. Die Treppe widersetzt sich sämtlichen Statiken – deshalb sind die Dimensionen ziemlich massiv.»
Michael Schär, Geschäftsleitungsmitglied der Hector Egger Holzbau AG
«Wir hatten Glück, dass wir mit den Vollprofis von Hector Egger zusammenarbeiten konnten», so Katrin Murbach und Fabian Jaggi von Ortreport. Ursprünglich war das Projekt im vergangenen Jahr für den Designers Saturday in Langenthal geplant, der jedoch abgesagt wurde.
Treppe geht auf Tour
Im Alten Botanischen Garten Zürich hat die Infinity-Treppe einen adäquaten Platz gefunden, auch wenn der Aufbau zwischen den Parkbäumen die Zimmerleute vor einige Herausforderungen stellte. Das Treppenobjekt ist so konzipiert, dass es an jeweils einem Tag montiert und wieder demontiert werden kann. Eine anschliessende «Tour de Suisse» ist geplant.
hector-egger.ch, ortreport.ch, designbiennalezurich.ch