Beim alten Eternit-Dachsystem «Integral Plan» aus den Jahren 2004 bis 2014 sind Probleme mit den Schrauben aufgetaucht. Da lose Befestigungselemente und damit auch Dachplatten eine latente Gefahr für Menschen und Sachwerte darstellen, bittet die Eternit (Schweiz) AG um Mithilfe der Dachdecker und Holzbaubetriebe, die das Produkt in diesem Zeitraum verlegt haben.
Text und Fotos Eternit
Eingehende Abklärungen der Eternit (Schweiz) AG haben gezeigt, dass die Ursache für die Probleme bei einem Systemzubehör liegt, welches teilweise seine Dichtungskraft eingebüsst hat. Konkret geht es um Schrauben des Typs BAZ-18 und BAZ-3, die in den Jahren 2004 bis Ende 2014 im System «Integral Plan» eingesetzt wurden.
Da lose Dachplatten eine latente Gefahr für Menschen und Sachwerte darstellen, hat Eternit diese Feststellung vorschriftsgemäss an das Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL) weitergeleitet und die Auflage erhalten, alle «Integral Plan»-Dächer, die mit diesen Schraubentypen befestigt wurden, schnellstmöglich zu sichern.
Rund 2200 Dächer müssen gesichert werden
Um die Sicherung vornehmen zu können, müssen in einem ersten Schritt alle Dächer identifiziert werden, die im erwähnten Zeitraum mit «Integral Plan»-Platten eingedeckt wurden. Dazu ist Eternit auf die Unterstützung der Unternehmen und der Gebäudeeigentümer angewiesen, da Eternit die Dachplatten über den Handel vertreibt und keine Informationen über die Identität der Bauherren hat.
Die Eternit (Schweiz) AG schreibt dazu alle ihre Händler sowie alle Unternehmen an, die sich in ihrem Adresssystem befinden, und bittet sie, die entsprechenden Objekte zu melden. Dazu wurde eigens eine Homepage erstellt (www.eternit-integralplanobjekte.ch), in die die Unternehmen alle Informationen direkt eingeben können.
Es wurde auch eine spezielle Taskforce aus internen und neu rekrutierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gebildet, die sich um die zeitnahe Identifikation der betroffenen Dächer sowie, in einem zweiten Schritt, um die Organisation und Abwicklung einer schnellstmöglichen Sicherung kümmert.
Diese ist notwendig, weil durch undichte Schrauben Feuchtigkeitsschäden entstanden sein können, wodurch die Verankerung der Schrauben im Holz angegriffen wird. Die Schrauben und damit die Dachplatten können sich lösen und herunterfallen. Die Eternit (Schweiz) AG geht von etwa 2200 Dächern aus, die gesichert werden müssen.
Kosten der Sicherung übernimmt Eternit
Das Unternehmen ist dankbar, wenn Unternehmen oder auch Bauherren, die «Integral Plan»-Dächer im entsprechenden Zeitraum eingedeckt haben und nicht direkt angeschrieben wurden, sich möglichst bis zum 9. Juli 2021 bei der Taskforce melden (Telefon Taskforce 056 619 75 70, E-Mail info@eternit-integralplanobjekte.ch).
Sobald die Informationen zu den Objekten und deren Eigentümer auf der Website gemeldet wurden, wird Kontakt mit den Unternehmen aufgenommen, um das weitere Vorgehen zu besprechen und anschliessend umgehend die Eigentümer zu informieren. Die Sicherung erfolgt bestenfalls durch das Unternehmen, welches ursprünglich das Dach eingedeckt hat.
Sollte dieses die Sicherung nicht übernehmen können, wird ein anderes, lokales Unternehmen beauftragt, und ist auch dies nicht möglich, wird Eternit mit einem eigenen Team des Technischen Dienstes die Sicherung vornehmen. Die Sicherung erfolgt mit einer seit 2015 im Einsatz stehenden BAZ-4-Schraube, die sich bewährt hat. Die Kosten für die Sicherung der Dächer werden von Eternit übernommen.
«Integral Plan»-Dächer ab 2015 nicht betroffen
Die Sicherung aller Dächer sollte bis im Frühjahr 2022 abgeschlossen sein. Aktuell wird das Dachsystem «Integral Plan» weiterhin angeboten, seit 2015 setzt Eternit jedoch bei allen «Integral Plan»-Dächern BAZ-4-Schrauben ein. Nach eingehenden Recherchen und Objektbesichtigungen ist das Unternehmen überzeugt, dass sich die BAZ-4-Schrauben bewähren und das Problem der nachlassenden Dichtung damit gelöst ist.
«Eternit steht für Qualität ein und bringt Produkte auf den Markt, die ausgereift, gründlich getestet und erprobt sind. Produkte, die von anderen Drittherstellern bezogen werden, müssen höchsten Qualitätsstandards entsprechen», erklärt Marco Wenger, CEO der Eternit (Schweiz) AG: «Trotz aller Vorsichtsmassnahmen kann es aber leider passieren, dass es Probleme gibt. In diesem Fall ist es für alle Beteiligten sehr unglücklich, weil es sich um verdeckte Schäden handelt, die erst spät bemerkt wurden.» eternit-integralplanobjekte.ch